Erbacher Triathlon

Als am Samstag den 25.06 abends meine Handy klingelte und ich den Namen unseres Teambetreuers auf dem Display las,  war mir bereits klar, dass ich in der Ligamannschaft beim Erbacher Triathlon einspringen musste. Also montierte ich noch schnell den Aerolenker ab, veränderte die Sitzposition und hoffte, dass ich trotz fehlendem Schwimmtraining am nächsten Tag mit einer akzeptablen Zeit aus dem Wasser kommen würde. Mein Blutzucker hatte am Morgen einen normalen Wert und ich frühstückte helles Brot mit süßem Aufstrich und gab einen reduzierten Bolus ab. Dann reduzierte ich auch noch die Basalrate meiner Insulinpumpe um 40% und radelte die 18 km nach Erbach. Dort präparierte ich noch schnell mein Rad mit einem BZ-Messgerät und checkte dann ein. Bis zum Start war noch rund eine Stunde Zeit, die ich am Seeufer mit Warten verbrachte. Das Wetter wurde immer schöner und die Temperatur stieg.

Mein BZ lag 30 Minuten vor dem Wettkampf bei 24o mg/dl mit fallender Tendenz, so dass ich 10 Minuten vor dem Start noch ein Gel mit rund 24 g Kohlenhydraten zu mir nahm. Das Schwimmen lief für mich anfangs ganz gut, aber spätestens nach 1 km merkte ich, dass ich in diesem Jahr kaum Schwimmkilometer im Training zurückgelegt habe. Nach 27:17 min. kam ich aus dem Wasser und beeilte mich beim Wechsel, da ich mehrere Starter knapp vor mir sah und ich in diese Radgruppe wollte. Also schnell auf das Rad aufgesprungen, angetreten, Radschuhe angezogen und nach rund 1 km wilder Hatz hatte ich die Gruppe eingeholt. Nach ein paar Kilometern kontrollierte ich dann mal meinen BZ: 270 mg/dl. Also gab ich wegen den Erfahrungen der vergangenen Triathlons einen Bolus von 1,5 IE ab. Anfangs trank ich auch nur Wasser und erst ab km 10 nahm ich etwas von meinem Isogetränk zu mir. Die Radgruppe fuhr ein schnelles Tempo und ich hatte an den kurzen Anstiegen wirkliche Probleme dranzubleiben. Da die Gruppe mit rund 10 Mann nicht sehr groß war, war auch jeder Fahrer gezwungen, Führungsarbeit zu machen. Kurz vor dem zweiten Wechsel war mein BZ dann auf einen Wert von 230mg/dl gesunken. Als ich vor dem Balken versuchte, aus meinen Radschuhen zu schlüpfen, merkte ich bereits einen Krampf auf der Oberschenkelrückseite. Da war mir klar, dass das Laufen heute schwer werden würde. Die ersten Meter nach dem Wechsel lies ich es langsam angehen, aber trotz allem ereilten mich nach rund 1,3 km mehrere Krämpfe, so dass ich erstmal eine Pause zum Dehnen machte. Danach quälte ich mich auf der Laufstrecke weiter, da mir noch unklar war, ob meine drei Teamkollegen noch vor mir im Rennen waren oder ob einer ausgefallen war. Als mir dann kurz vor dem Wendepunkt alle drei entgegen kamen, nahm ich das Tempo raus und lief die letzten 5,5 km in einer lockereren Geschwindigkeit ins Ziel. Während des Laufs trank ich nur noch etwas Wasser und nahm keine weiteren Kohlenhydrate zu mir. Im Zielbereich gratulierte ich erst einmal meinen Teamkollegen zu ihrer Leistung und nahm dann etwas Obst, zwei kleine Stück Kuchen und zwei Hefe Alkoholfrei zu mir, wofür ich einen Bolus von 3 IE Insulin abgab. Als ich meinen BZ danach kontrollierte, lag er bei 130 mg/dl. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Freunden, Frau und Kind am Erbacher Badesee und genoss das schöne Wetter.

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