Silvesterlauf Kempten 2011

Dieses Jahr stand ich zum Jahresambschluss wieder beim Silvesterlauf in Kempten am Start. Regen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sorgten für eine „gemütliche“ Atmosphäre, bei der ich am liebsten unter dem Dach des Illerstadions geblieben wäre. Aber da sich die Anfahrt von rund 80 km ja auch lohnen muss, habe ich mich dann doch etwas warmgemacht um Betriebstemperatur zu erreichen.Mit dem Blutzucker hatte ich dieses Mal vor dem Lauf ziemliche Probleme. Auf der Fahrt nach Kempten lag er zwei Stunden nach dem Frühstück bei knapp 320 mg/dl (leider habe ich die letzten drei Wochen ziemliche Probleme mit meinen BZ-Werten nach dem Frühstück, ich arbeite da gerade an einer besseren Einstellung), so dass ich 3 IE Bolus abgab. Als ich 50 Minuten vor dem Start nochmals testete, war er auf 270 mg/dl gefallen und nach dem ersten Warmlaufen lag er 40 Minuten später bei 220 mg/dl. Die Basalrate der Pumpe hatte ich rund 80 Minuten vor dem Start auf 40% Leistung reduziert und ich koppelte sie nun ab, da sie bei der kurzen Belastung eines 10 km Laufes nur unnötiger Ballast ist und ich mit einem BZ von 220 mg/dl auch keine Angst vor einer Ketoazidose haben muss. Genauso entledigte ich mich auch, unter dem Kopfschütteln meiner Frau, meiner langen Überhose und ging, bekleidet mit einer kurzen Hose, einem Langarmunterhemd und dem Teamtrikot des Gold Ochsen Team SSV Ulm 1846 darüber, zur Startlinie.

Die Strecke war eine dreimal zu laufende Runde entlang der Iller mit einem kurzen Anstieg bei einer der beiden Illerüberquerungen. Insgesamt waren zehn km zurückzulegen. Der erste Kilometer war wie immer sehr schnell, aber ich versuchte mich nicht von der Hektik anstecken zu lassen und hielt mich zurück. Schnell fand ich meinen Rhythmus und begann nach dem zweiten Kilometer langsam wieder andere Läufer einzusammeln. Da ich in den Wochen vor dem Lauf eher wenig trainiert hatte, rechnete ich bald mit einem leichten Einbruch, aber ich schaffte es problemlos das Tempo zu halten. Auf den letztem Kilometer gab ich nochmals Gas und legte auch noch einen richtigen Endspurt hin. Die Uhr blieb bei 38:10 min. stehen, einer neuen persönlichen Bestzeit, wenn die Strecke denn vermessen wäre. Irgendwie fühlte es sich aber gar nicht so an, denn im Ziel fühlte ich mich noch gar nicht platt. Scheinbar sind kühle Temperaturen und feuchte Luft die idealen Bedingungen für mich. Beim Einstein Marathon lief es bei ähnlich schlechtem Wetter ja auch schon sehr gut für mich. Mein BZ lag nach dem Lauf übrigens mit 136 mg/dl im grünen Bereich und auch das Silvester Raclette wurde dank des Multiwave Bolus meiner Insulinpumpe ideal resorbiert.

2 Gedanken zu “Silvesterlauf Kempten 2011

  1. Gratuliere erst mal noch zur persönlichen Bestzeit! Du schreibst, dass du bei 220 mg/dl keine Angst vor einer Keto haben musst. Ich hatte bereits schon eine Keto bei einem Wert von 80 mg/dl :/. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich das ist. Jeder Diabetiker eigener Manager seiner Krankheit ist. Alles Gute für dich… PS: Steht schon dein Wettkampfsplan für dieses Jahr? Hatte versucht mich noch in Darmstadt für den Knastmarathon anzumelden, auch wenn die 24 Runden „langweilig“ scheinen, find ich das ne coole Aktion ;). Aber hat nicht mehr geklappt…

    • Naja, bei 220 mg/dl und den beschriebenen Voraussetzungen besteht bei mir (und auch bei den meisten anderen) eher keine Gefahr für eine Keto: Zuvor war der Wert höher, ich hatte etwas nachgespritzt und deswegen garantiert noch Insulin im Körper. Da ist die Gefahr einer Hypo größer. Eine Wettkampflanung habe ich noch keine konkrete gemacht. Der einzige fixe Termin ist bei mir der Allgäu Triathlon im Juli (IDAA Veranstaltung). Ein paar Läufe werde ich sicher auch machen, aber ob dieses Jahr ein Marathon dabei ist kann ich noch nicht sagen.

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